Hingabe

Kleiner Werwolf -- 10.02.2022

Der Herrin zu Füssen

Nie hätte ich gedacht, dass ich dieses Wort in den Mund nehmen, geschweige denn die tiefere Bedeutung echt verstehen würde. Es ist jetzt aber passiert und ich bin verwirrt und einfach nur platt, dass ich dieses tiefe, verbindende, wunderschöne Gefühl erleben darf.

Für mich ist meine devote Seite doch immer ein riesiger Berg gewesen, den ich mir nie vorstellen konnte zu besteigen. Zu viele Ängste waren damit verbunden. So hab ich mich lange dagegen gewehrt, obwohl ich mir es so sehnlichst wünschte. Warum?

Ganz einfach, weil man wahrlich verletzlich, ja gefühlt, regelrecht angreifbar wird, schenkt man sie einem anderen Menschen. Lange Zeit empfand ich es als sogar als Schwäche. Mit meiner Renitenz habe ich mich vor zu viel Nähe und Verbundenheit geschützt und konnte dadurch viele Menschen erfolgreich auf Abstand halten. Eine bewährte Strategie, Menschen, die mir etwas bedeuten, abzuwehren. Ist ja auch einfacher, als sich seiner Angst zu stellen und sein Bedürfnis nach Nähe und Verbundenheit zuzulassen.

Nun aber jetzt geht’s los:

Meine Göttin und ich kennen uns schon fast 4 Jahre und egal was ich tat, sie ließ sich nie von meinem Verhalten abschrecken und ist immer noch da. Sie hat mich erkannt, sieht mich, nimmt mich mit meinem gesamten Wesen wahr, ich kann ihr vertrauen und einfach so sein, wie ich bin. Durch sie war ich gefordert, mich meinen Ängsten zu stellen.

Wir hatten schon echt fordernde Spiele. Nie ließ sie sich durch mein Gebaren aus der Ruhe bringen . Das haut mich wirklich jedes Mal um, weil sie mir immer wieder zeigt, welch Stärke in ihr und was eigentlich in mir steckt.

Ich wurde nie unter Druck gesetzt oder gezwungen. Sie hat es geschafft, dass mein Verlangen, ihr zu dienen, geweckt wurde. Oft hatte ich Angst, aber sie hat mir Sicherheit gegeben, so dass ich wirklich loslassen konnte.

Meine Reise zu mir selbst begann und ich spürte immer mehr, wie toll es ist, es auszuleben, was ich seit meiner Kindheit in mir trage, endlich leben und dadurch jemand anderen glücklich machen zu können. Ihr von ganzem Herzen zu dienen, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen und wirklich für sie mit absoluter Hingabe zu leiden. Ich liebe es sehr, wenn ich durch mein Handeln meine Göttin glücklich machen kann. Wenn jede Spur, welche durch sie hinterlassen wurde, sei es auf dem Körper oder in der Seele, so spürbar ist. Wenn man in ihre Augen sieht - das Funkeln sieht und weiß, mein Körper und ich machen sie glücklich.

Und jetzt kommen wir zur Hingabe. Seit über 3 Jahren lebe ich keusch. Wir sind jetzt an dem Punkt, dass ich mich weder anfassen noch ruinierte erleben darf. Für mich ist Keuschhaltung und alles, was dazugehört einfach ein spannendes Thema. Das ist eine Form der Unterwerfung, die ich sehr liebe, auch wenn es einen zeitweilig mitunter ganz schön in den Wahnsinn treiben kann. Durch das Leben in Keuschheit habe ich auch viel über mich und meine eigene Sexualität gelernt, verstehe mich und meinen Körper viel besser.

Einst sollte ich eine Aufgabe erfüllen, bei der ich mir selbst Klammern anlegen durfte. Schön früher habe ich Wochenaufgaben bekommen, wo ich so was machen durfte. Doch dieses Mal hatte ich die Klammern in der Hand und spürte plötzlich Übelkeit in mir aufkommen. Erst wusste ich es nicht einzuordnen, doch dann verstand ich: Ich wollte und konnte die Klammern nicht anlegen, weil es sich auf einmal nicht mehr richtig anfühlte. Dies steht in meinen Augen nur noch meiner Göttin zu, denn sie kontrolliert und bestimmt über mich und meine Lust. Dieses Gefühl hatte ich das erste Mal und verstand mehr und mehr die Bedeutung der Hingabe.

In dem Moment wurde mir klar, mein Körper gehört ja ihr und alles was an Schmerz/Lust und Berührungen kommt, gehört ebenfalls ihr und steht nur ihr zu. Das, was ich immer sage. Dies gestand ich ihr später auch und das erste Mal fühlte ich echte Hingabe. Denn ich hätte in diesem Moment und nicht nur in diesem alles für sie getan. Ich sieze sie schon und gehe vor ihr auf die Knie und führe ihre Befehle widerstandslos aus, in dem Wissen sie damit glücklich zu machen und aus ihrem Glück mein eigenes Glück zu ziehen. Aber das Gefühl der völligen Ergebenheit spürte ich da zum ersten Mal.

Es tut echt weh, wenn man sich so fühlt und den Menschen nicht real vor sich hat. Es ist schwer, den Alltag dann so zu meistern, wenn man eigentlich was anders fühlt. Aber es gibt einem auch Halt, macht einen stark, was man im Herzen fühlt und zu wissen, dass man etwas zu geben hat und mit dieser einen Person teilen kann.

Dass ich all das je fühlen und erleben würde und darf, dafür bin ich jeden Tag unendlich dankbar. Das macht mich zu einem Ganzen und ich finde einfach zu mir selbst. Die devote Seite macht mir mittlerweile nicht mehr so viel Angst wie vor fast 4 Jahren. Mittlerweile fühlt es sich einfach nur irre schön an, dass ich die Angst davor verloren habe und meiner Göttin alles zeigen und geben kann, sie mich so annimmt und es ebenfalls als Geschenk betrachtet. Sie mein mein ganzes Potenzial von Anfang an erkannt und mich einfach geknackt.

Es macht mich einfach freier und glücklicher - ich habe meinen inneren Frieden gefunden, den ich mir so sehr ersehnt habe...